Warum Blockaden?
Seit den Protesten gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm werden Blockaden wieder häufiger als Aktionsform genutzt – kein Wunder, schließlich haben wir damit, auch in Köln, Jena und letztens in Lüneburg, die Erfahrung gemacht, dass wir trotz massiver Polizeipräsenz gewinnen können.
Blockaden sind unter anderem deshalb wirkungsvoll, weil die Strategie der Polizei niemals unabhängig von der gesellschaftlichen Stimmung vor Ort ist. Das zeigt z. B. die erfolgreiche Verhinderungen des "pro Köln"-Kongresses 2008. In Köln hatten sich nahezu alle gesellschaftlichen Kräfte gegen den RassistInnenkongress positioniert. Obwohl die Polizei mit einer großen Anzahl an Einsatzkräften, Wasserwerfern etc. vor Ort war, war sie gegen die Masse der Demonstrierenden doch machtlos. Eine gewaltsame Auflösung der Blockaden, möglicherweise sogar mit zahlreichen verletzten Schülern, Gewerkschaftlern und engagierten Bürgern wäre öffentlich nur schwer vermittelbar gewesen.
Ein Ziel bei Blockaden ist es also, eine Dynamik zu schaffen, die viele Menschen zum Grenzübertritt ermutigt und ihnen das Mitmachen ermöglicht. Die Blockaden sind so angelegt, dass Menschen aus verschiedensten gesellschaftlichen Gruppen und unterschiedlichen Erfahrungen mit Demonstrationen zusammen auf die Straße gehen und sich den öffentlichen Raum aneignen können. Um gemeinsam erfolgreich zu sein, müssen wir verlässliche Absprachen treffen und verantwortlich mit diesen und miteinander umgehen.
Wenn wir am 12. September in Hannover alle zusammen auf die Straße gehen, werden sich die Nazis keinen Meter bewegen können!